Geotope und Geopotenziale

Von Michael Hahl

 

Markante Fels- oder Bodenformationen, Gesteinsaufschlüsse und Steinbrüche, Fundstellen von Mineralien und Fossilien, Höhlen oder eiszeitlich entstandene Sanddünen und vieles mehr – alles das sind Geotope. Manchmal hört man dazu auch die bildhafte Umschreibung „Fenster in die Erdgeschichte“. Je aussagekräftiger, seltener, schöner sie sind, umso wertvoller und schutzwürdiger werden sie eingestuft; einige sind als Naturdenkmale ausgewiesen und naturschutzfachlich geschützt. Geotope können, wenn sie entsprechend inwertgesetzt und vermittelt werden, die (geo-)touristische Wertschöpfung stärken und dazu beitragen, regionale Identität zu stiften. Sie sind Bausteine der Regionalentwicklung.

Joachim Vogt beschreibt im Jahr 2006 „Geotope als geologische, morphologische oder hydrologische Landschaftselemente, die aufgrund ihrer Einmaligkeit oder aufgrund ihres Typus geeignet sind, von unterschiedlichen Personengruppen – Einheimischen und Fremden – als Aufmerksamkeit erregende Attraktivität und vor allem als etwas unverwechselbares wahrgenommen zu werden.“

Der Begriff „Geopotenzial“ kann herangezogen werden, um das Nutzungspotenzial der Landschaft für die Tourismusentwicklung herauszustellen. Andreas Megerle hat 2008 vorgeschlagen, verschiedene Typen von Geopotenzialen zu unterscheiden, um damit Strategien der geotouristischen Inwertsetzung zu ermöglichen.

Geopotenziale können durch Inventarisierung und Typisierung strukturiert und zielorientiert zu touristischen Produkten entwickelt werden. Wichtig erscheint dabei auch, dass die Typisierung bereits Vorarbeit leistet und ein Instrument an die Hand gibt, um klare Themenlinien zu erarbeiten; geotouristische Inhalte sollten im Sinne zeitgemäßer Methodik-Didaktik nicht zu sehr durcheinander gewürfelt, sondern anhand von Leitthemen aufgearbeitet und vermittelt werden.